Freitag, 15. November 2024

3. Woche Kambodscha

Die Insel Koh Rong Samloem hat die Form eines Hufeisens und ist etwa 10 km lang. Während das Inselinnere hügelig und mit Dschungel bewachsen ist, säumen traumhafte Sandstrände die Küstenlinie. 
Unsere Unterkunft lag am Ende der langgezogenen Saracan Bay, welche mit Palmen und Kasuarinen bewachsen ist. An der leicht geschwungenen 3 km langen Bucht mit weissem Sand und türkisfarbenen Wasser reiht sich Bungalowanlage an Bungalowanlage. Aber es ist nicht dicht bebaut, viel Grün steht noch, und bisher ist keine Anlage höher als eine Palme. Hier herrscht Ruhe pur, vormittags spazierten wir zu den gegenüberliegenden Stränden, nachmittags gingen wir schwimnem, abends sassen wir im Restaurant - das war's dann auch schon. Drei wunderbar relaxte Tage. 
Das Einzige, was unsere Stimmung trübte, waren die tiefen Schneisen, welche wir bei unseren Wanderungen entdeckten. Ein chinesischer Investor hat diese vor kurzem in den Dschungel geschlagen. Wir befürchten die Insel wird sich gegen den Willen der Einheimischen zum Schlechteren verändern. 
Zurück auf dem Festland, wartete bereits unser Transfer in den Botum Sakor Nationalpark, dessen Gesamtfläche von 1'712 km² ständig durch äussere Einflüsse bedroht ist. Bereits über 1'200 km² des Parks gingen für Bau-, Landwirtschafts- und Industrieprojekte verloren, da die Regierung die Flächen an China verkauft oder auf 99 Jahre verpachtet hat. Weitere 229 km² des immergrünen Waldes sind seit der Gründung im Jahr 1993 bereits durch illegale Abholzung und Brandrodung verloren gegangen, und viele gefährdete Tierarten werden von einheimischen Jägern und Wildtierhändlern gewildert, die mit selbstgebauten Gewehren und Schlingen bewaffnet sind.
Nur durch die konsequente Arbeit der Wildlife Alliance konnten die Wälder in den Cardamom Mountains geschützt und einigermassen intakt gehalten werden. Das Cardamom Tented Camp ist spezialisiert auf Ökotourismus und die Einnahmen werden für die Finanzierung der Ranger verwendet, welche täglich auf Patrouille sind und Aufklärung in der lokalen Bevölkerung betreiben.
Während unseres 3-tägigen Aufenthaltes hatten wir das Glück viele der selten gewordenen Tiere auf unseren Wander- und Kajaktouren zu erspähen. Verschiedene Affenarten, etwa Makaken, Languren und Gibbons tollten durch die Bäume. Imposante Doppelhornvögel flogen über unsere Köpfe, deren riesige Schwingen grossen Lärm erzeugen. Farbenprächtige Eisvögel flogen vor uns von Ast zu Ast. Als wir dann noch ein schwarzes Riesenhörnchen beim Fressen zusehen konnten (irgendwie muss man ja das Körpergewicht von 2.3kg halten), war unser Glück vollkommen. Und da waren natürlich noch viele farbige Tokay Gekos, handgrosse Motten, grosse und kleine Schlangen, lärmige Zikaden und Grillen, gut getarnte Insekten, spuckende Fische, "hübsche" Maribus, hungrige Blutegel mit Vorliebe Blutgruppe AB- und vieles mehr. Am Freitag hiess es dann Abschied nehmen von diesem Paradies und Transfer nach Phnom Penh, wo wir das letzte Wochenende verbringen werden. Hier die aktuellen Bilder.

1 Kommentar:

  1. Schon rum? - Wir könnten eure "süffigen" Reiseberichte noch ewig weiterlesen - sie werden uns fehlen! Gute Heimreise und bis bald mal wieder live in der Heimat! C., M. & D.

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