In Lesotho existiert ein gutes Netz an asphaltierter Strassen,
welche durch das gebirgige Hochland führen. Ein sehr einsames und hartes Leben
führen die dort ansässigen Hirten, welche auf ihren Ponys unterwegs sind und
als traditionelle Kleidung die Basotho-Wolldecke, eine Sturmmütze mit Bommel
sowie ein paar Gummistiefel tragen. Bei jeder Witterung bewachen sie ihre Kuh-,
Schaf- und Ziegenherden und als Unterschlupf dienen einfache, mit Stroh bedeckte
Rundhütten.
Die bedeutenste historische Stätte im Land ist der Thaba
Bosiu, ein steiler Tafelberg im Tiefland, welcher zu Zeiten Moshoeshoe I. (Gründer
Lesothos / 1786-1870) die Hauptstadt des Königreichs war. Für die Bewohner hat
der Ort, wo sich die Gräber aller Könige befinden, sehr grosse Bedeutung.
Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die
Mateka-Felszeichnungen in Lipofung. Diese belegen die fast 30‘000 Jahre
zurückgehende Existenz menschlicher Kultur in Südafrika. Angefertigt haben
diese die San, die von den Europäern "Buschmänner" genannt wurden und nach
einer Reihe von britischen Vernichtungsfeldzügen im Jahr 1873 in Lesotho endgültig
ausgelöscht wurden.
Lesotho hat Wasser im Überfluss, aber wenig Geld. Die
südafrikanische Provinz Gauteng dagegen genügend Geld und wenig Wasser. So
begründet sich der Bau des "Lesotho Highlands Water Project" – bis dato das
umfangreichste Technikprojekt Afrikas. Im Wesentlichen werden hierbei die
Richtung Süden fliessenden Flüsse Lesothos aufgestaut. Das Wasser wird dann
durch Tunnel – die längsten der Welt – nach Südafrika geleitet und Lesotho
erhält hierfür monatlich rund 60 Millionen Rand. Kaum zu glauben, dass der unscheinbare
Katse-Staudamm zwei Millarden Kubikmeter Wasser zurückhält.
Im ganzen Land gibt es so gut wie keine Bäume. Durch die
jahrzehntelange Überbeanspruchung des Bodens werden Jahr für Jahr die dünne
Humusschicht von den Flüssen weggespült. Daher werden Anstrengungen unternommen, diesen Prozess durch Anbringung von Terrassenfeldern an den Berghängen aufzuhalten.
Nach sechs Tagen in Lesotho haben wir heute Montag, 28.
Februar wieder die Grenze von Südafrika passiert. Das wunderbare Licht, die
endlos windenden Passstrassen, die zum Greifen nahen Wolken, die herzlichen
Begegnungen, die imposanten Schluchten, das süffige Maluti Bier und der leckere
Maisbrei "Papa" werden uns in bester Erinnerung bleiben.
Kleine Anekdote am Rand: Wir fahren durch eine
Strassenbaustelle, Teerwalzenfahrer auf der anderen Spur fängt plötzlich an
wild zu winken; Rolf macht eine Vollbremsung und wir blicken fragend aus dem
Fenster; Fahrer winkt heftig weiter, ruft uns ein "welcome to Lesotho" zu und fährt
mit einem breiten Lachen auf dem Gesicht an uns vorbei.
Hier ein paar Fotos zu den geschichtlichen und kulturellen Informationen
und ein paar Stimmungsbilder als Ausgleich.