Die Hoada Campsite gehört zur Grootberg Lodge, welche nur 45min Fahrt entfernt liegt. Rolf hat sich bereits im Vorfeld gefreut, die nur für 4x4 erlaubte Zufahrt hochzufahren, während mir beim Anblick schon das Herz in die Hose rutschte. Ein kurzer, prüfender Blick des Mitarbeiters auf den zugeschalteten Allradmodus und dann ging es von der Passhöhe steil hinauf auf das Plateau. Oben angekommen verschlug es uns dann den Atem: Diese Aussicht über das Damaraland; einfach grandios! Nach einem erholsamen Tag am und im Pool ging es am Folgetag nach Twyfelfontein zum Mowani Mountain Camp.
Auf der zirka 3-stündigen Fahrt hatten wir das Gefühl, dass sich
hinter jeder Kurve eine neue tolle Landschaft auftut. Am Ziel angekommen
besuchten wir als erstes das "Damara Living Museum". Hier erfuhren
wir viel Interessantes über die traditionelle Lebensweise und Kultur der
Damara-Volksgruppe. Unter anderem, dass ein heisser Wickel aus Elefantendung
gegen geschwollene Beine hilft (wie eine Fangopackung ;-) oder dass sich die
Zweige des Mopanebaums gut als Zahnbürste eignen. Thyron unser Guide erklärte
uns die Details teilweise zuerst in der Klicksprache und animiert uns zum
Nachsprechen. Wir stiessen jedoch bereits bei der Begrüssung an unsere Grenzen.
Nach der sympathischen Führung durch das Dorf wurden wir mit Tanz und Gesang verabschiedet.
Eigentlich wollten wir gleich im Anschluss die berühmten
Felsgravuren bestaunen, welche in einem nahen Tal mit Quelle zu finden sind.
Der Name Twyfelfontein bedeutet so viel wie "zweifelhafte Quelle", da
sich die weissen Farmer, die sich hier niederliessen, nie ganz auf die Quelle
verlassen konnten. Leider fühlte sich die Gegend am frühen Nachmittag wie ein
heisser Backofen an und so überbrückten wir die Zeit im Visitor
Centre mit einer Partie "Eile-mit-Weile", welches hier
"don't worry, be happy" heisst.
Am frühen Abend bei wunderbarem Licht führte uns dann Elizabeth
durch das zerklüftete Felsmassiv. Geschaffen wurden die Gravuren von den San,
die hier vor zirka 10‘000 Jahren jagten. Die Bildmotive sollten nachfolgenden
Familien als Auskunft dienen, aber auch spezielle Erlebnisse festhalten.
Persönlich finde ich faszinierend, dass die San das gleiche Symbol für
Wasserquelle wie die Aborigines verwendeten; einen runden Kreis.
Zudem sind die Gravuren sehr gut zu erkennen wobei es sicher nicht einfach war,
mit den vorhandenen, einfachen Werkzeugen die Figuren in den Sandstein zu
ritzen. Das bekannteste Bild ist ein Löwe mit mächtigen Pranken, welcher durch
seinen rechteckig abgeknickten Schwanz ins Auge sticht. Nachdem wir die Guides
noch ins nahe Dorf gefahren haben, bezogen auch wir unsere Campsite, welche
schön versteckt neben einigen Felsen lag. Früh am nächsten Morgen besuchten wir
dann noch die "Orgelpfeifen"; zum Teil bis zu 5m hohe und über
100mio. Jahre alte Basaltsäulen. Im Städtchen Uis fanden wir endlich wieder
einmal ein gemütliches Café und staunten im Anschluss nicht schlecht über
unseren blinden Passagier, welcher bei 80km/Std. am Seitenfenster mitsurfte.
Weiter ging es zum Brandberg Massiv, welches die "White
Lady", eine weitere, sehenswerte Felszeichnung der San beherbergt. Seinen
Namen hat der "Feuerberg" durch das intensive rote Glühen,
wenn die Sonne auf die Westseite des Granits scheint. Die geplante, rund
2-stündige Wanderung verschoben wir aufgrund erneut sehr heissen Temperaturen auf
den nächsten Morgen, schlugen direkt unser Nachtlager auf dem Campingplatz der
Brandberg White Lady Lodge auf und freuten uns schon auf die Abkühlung in einem
der beiden Pools. Diese waren jedoch bereits von einer Horde Schulkinder aus
Swakopmund besetzt und so machten wir es wie die putzigen Erdmännchen und
schauten aus sicherem Abstand dem Getümmel zu. Leider wollte sich
auch in der Nacht die Erholung nicht einstellen, dafür war die Zahl der
Moskitos in unserem Dachzelt zu hoch. So nahmen wir uns frühmorgens noch etwas
verknittert einen Führer und wanderten durch das grüne, wunderschöne Tal zu den
berühmten Wandzeichnungen mit Blick auf den mit 2‘573m höchsten Berg Namibias.
Kurz nach dem Mittag fuhren wir weiter zur Spitzkoppe, wegen der
markanten Form auch das Matterhorn Südafrikas genannt. Erneut freuten wir uns
über einen tollen Stellplatz inmitten faszinierender Felsformationen, welche
wir am nächsten Morgen bei einigen Kraxelpartien näher bestaunten und dabei
goldene Kaulquappen sowie flauschige Dassies (Klippschliefer) entdeckten.
Hier noch
die neusten Bilder.
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