Mittwoch, 14. Dezember 2016

Ecuador - Dritte und letzte Woche Cuenca

Letzten Freitag war mein letzter Schultag und es hiess Abschied nehmen von der Lehrerschaft. Von Juan meinem Salsalehrer und talentierten Maler sowie von meiner Lehrerin Isabel, welche mir viel Interessantes und Lehrreiches über die Sprache aber auch über Land und Leute vermittelt hat.
Am Wochenende besuchte ich dann Zaruma, Zeugnis einer blühenden, goldigen Vergangenheit. Nur schon die 6-stündige Anfahrt per Bus durch verschiedene Klimazonen war die Reise wert. Vor Ort erzählen dann pittoreske, reich dekorierte Häuserzeilen von einer Ära voller Reichtum und Wohlstand. Selbst heute lebt die Mehrheit der Bevölkerung direkt oder indirekt von den meist mit einfachsten Methoden ausgebeuteten Minen in der Umgebung. Leider läuft Zaruma Gefahr zu kollabieren, denn ein weit verzweigtes Stollengewirr hat den Hügel im Laufe der Jahrhunderte wie einen Schwamm ausgehöhlt. Und obwohl die Stadtverwaltung jegliche Minenaktivitäten unter der Stadt verboten hat, wird dort weiter nach Gold und Mineralien geschürft.
Der Zufall wollte es das am Samstag die Erstkommunion und am Folgetag ein Lauf durch die engen Gassen sowie der Sonntagsmarkt stattfand. Stolze Paten und Eltern standen Spalier, um für die hübsch in weiss gekleideten Kinder den Segen des Pfarrers zu erhalten. Das erhöhte Schwimmbad ist zudem beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Das kühle Nass bietet willkommene Abkühlung bei den vorherrschenden 30 Grad und eine schöne Aussicht über das ganze Bergdörfchen. Die Spezialität vor Ort ist ein deftiges Frühstück aus Kochbananen, Rühreiern und Käse. Kein Wunder war ich danach proppenvoll und legten die Sportler den steilen Rundkurs voller Energie zurück ;-) Einen Abstecher in eine zur Besichtigung freigegebenen Goldmine rundete dann meinen Ausflug in dieses sympathische Städtchen ab.
Jonas, mein ehemaliger Zimmernachbar aus Quito, ist für einige Tage hier in Cuenca und so trafen wir uns am Montagabend auf ein Bierchen und erkundeten am Dienstag gemeinsam die Stadt auf der Suche nach Souvenirs und Mitbringsel. War toll ihn hier nochmals wiederzusehen und sich auszutauschen bevor es für mich zurück in die Heimat geht.
Ein letztes Mal durch die Gassen von Cuenca schlendern und ein gemeinsames Abendessen in der Familie. Morgen dann um die Mittagszeit werde ich den Bus nach Guayaquil besteigen und spät abends den Rückflug über Amsterdam nach Zürich antreten. Der Abschied von Ecuador wird mir schwer fallen. Andererseits bin ich sehr dankbar für all die vielen schönen Erlebnisse und Begegnungen und freue ich mich sehr die Festtage im Kreise von Familie und Freunden zu verbringen. An dieser Stelle vielen Dank an alle, die mich virtuell auf meiner Reise begleitet und so meine Abenteuer geteilt haben!
Und hier die letzten Fotos meiner 2-monatigen, wunderbaren Auszeit: https://goo.gl/photos/HmzNWqm1poCpYF4i6

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Ecuador - Zweite Woche Cuenca

Meine Schule offeriert ein vielseitiges Nachmittagsprogramm. So besuchte ich am Mittwoch mit einer Lehrerin das Museo Pumapungo, wo die zahlreichen ethnischen Gruppen Ecuadors vorgestellt werden. Fotogener war jedoch das wunderbare Parkgelände, wo Nutzpflanzen wie Mais, Kartoffeln und Getreide angebaut werden. Danach besichteten wir den kleinen, attraktiven Blumenmarkt auf der Plazoleta del Carmen. Am Donnerstag gab es dann an der Schule Salsa-Unterricht und ich war froh, dass ich meiner Tanzpartnerin bei den verschiedenen Drehungen kein blaues Auge verpasste ;-) Am nächsten Tag machte ich dann einen Ausflug nach Turi, einem kleinen, erhöhten Dörfchen mit schöner Aussicht auf Cuenca. Von der Stadt aus erreicht man zudem in nur 45min. Fahrzeit den Nationalpark El Cajas, wo es noch Brillenbären, Pumas und Ozelote gibt. Bei einer Wanderung am Wochenende umrundete ich eine der 240 Lagunen und konnte mich an der reizvollen Landschaft kaum satt sehen. Die verbrannten Kalorien waren dann am Sonntag rasch wieder drin, als ich den weit bekannten "Mercado de Comida" in Gualaceo besuchte und eine der örtlichen Spezialitäten probierte: Hornado (gebackenes, süsslich gewürztes Schweinefleisch) mit llapingachos (kleine, käsegefüllte Kartoffelpuffer) und Mote (helle, grosse Maiskörner).
Am Morgen nehme ich jeweils gerne den Weg dem Fluss entlang zur Schule und geniesse den Ausblick auf die kolonialen Häuser. Auf dem Rückweg schlendere ich dann über die belebte Plaza Grande und durch irgendwelche Gassen zurück und entdecke immer wieder neue schöne Ecken und Gebäude. Besonders die traditionell gekleideten Marktfrauen mit ihren zwei langen Zöpfen und dem berühmten Panamahut haben es mir angetan.
Auch in Cuenca wurden nun die Weihnachtsdekorationen angebracht und Krippen aufgestellt. Gestern Abend fand zudem das Lichterfest statt; eine schöne Einstimmung auf die kommenden Festtage und meine bevorstehende Rückkehr Ende nächster Woche in die Schweiz.
Hier noch die Bilder zum neuen Beitrag: https://goo.gl/photos/rg1f4pAPax3o1UHu9