Samstag, 5. November 2016

Ecuador - 2. Woche in Quito

Am letzten Samstag unternahmen wir mit der Schule einen Tagesausflug über die neu ausgebaute Panamerica nach Otavalo. Die tristen Betonbauten der Stadt wurden rasch von Busch- und Kakteenlandschaft und später von saftigen Weiden, Maisfelder und Eukalyptuswald abgelöst. Dank wolkenfreiem Himmel konnten wir zudem die beiden Vulkanriesen Cotopaxi und Cayambe erblicken, beide fast 6'000m hoch. Danach mischten wir uns ins kunterbunte Marktgeschehen, wo Jonas und Yvonne einige schöne Souvenirs erstanden. Ich hielt mich ans Fotografieren der farbenprächtigen Waren und Trachten und schaute gespannt dem traditionellen Feilschen zu. Später machten wir einen Abstecher zum Peguche-Wasserfall bevor wir durch Cotocachi flanierten, welches für seine preiswerten Lederwaren bekannt ist.
Am Sonntag fuhren Yvonne und ich zum "Brötchen-Hügel", wo sich die 41m hohe und 124'000kg schwere "Virgen de Quito" befindet. Wir genossen die Aussicht auf die roten Ziegeldächer der Altstadt und die Skyline im Norden bevor es mit dem Bus zurück ins historische Zentrum ging, wo wir durch die Gassen schlenderten und jeder offenen Kirche  einen Besuch abstatteten.
Am 2. November, dem "dia de muertos", werden mit zahlreichen Bräuchen den Verstorbenen gedacht. Traditionsgemäss wird an diesem Tag "colada morada" zu sich genommen: Einem heissen Getränk aus schwarzem Mais, Beeren, Früchten sowie Gewürzen, welches zusammen mit einem süssen Laib Brot genossen wird. Wir zelebrierten diesen speziellen Brauch ebenfalls in der Schule Ende letzte Woche bei einem gemeinsamen Mittagessen. Am eigentlichen Feiertag durfte ich meine Gasteltern zu Xavier's 88-jährigen Mutter begleiten, welche in einem kleinen Häuschen im Norden von Quito wohnt. Ich wurde von jedem neu eintreffenden Familienmitglied herzlich begrüsst und Ximena erklärte mir jeweils die Verwandtschaftsbeziehung. Hätte man mir am Anfang gesagt, dass schlussendlich 40 Personen in diesem kleinen Wohnzimmer gemeinsam essen werden, ich hätte es nicht geglaubt... Und während wild durcheinander geplaudert, gewitzelt und gelacht wurde, versuchte ich angestrengt mit der Unterhaltung Schritt zu halten und die interessierten Fragen zu beantworten ;-)
In der Zwischenzeit ist Yvonne für eine Woche auf die Galapagosinseln gereist und Jonas tingelt seit Mittwoch durch Ecuador. Auch Corinna hat uns verlassen, dafür gab es in der Schule Zuwachs durch eine junge Kanadierin, mit welcher ich heute die "Iglesia La Compania de Jesus" besuchte, welche zu den schönsten kolonialen Gotteshäusern in Latin Amerika zählt.
Hier noch ein paar Impressionen: https://goo.gl/photos/qa6SHUBvSkz2vP6h6

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen