Freitag, 11. März 2022

5. Woche Südafrika

Die Wohnhütten in der Gegend der Coffee Bay an der Wild Coast sind einzigartig. Viele sind noch strohbedeckt und oben mit einem Abschluss aus Reifen, Buntglas oder einer stachligen Aloe-Pflanze versehen. Das soll die unheilbringenden Eulen davon abhalten, auf den Dächern zu brüten. Das Highlight unseres 2-tägigen Aufenthalts dort war jedoch die Küstenwanderung zum Hole in the Wall. Durch den aus dem Meer ragenden Felsen führt ein Tunnel, durch welchen bei Flut oder rauer See die Wellen donnern. Das Wasser hat mit rund 23 Grad eine angenehme Temperatur und es befindet sich in der Nähe ein natürlich geschaffener Kanal, wo man sich von den Wellen hineintragen lassen kann.

Danach entschieden wir uns zwei Nächte nördlich von East London zu verbringen und fanden ein wunderbares B&B mit Blick auf den Gonubie River. Die beiden trüben Tage überbrückten wir mit einem Coiffeurbesuch, einer Einkaufstour sowie Ausflüge ins nahe Nature Reserve.

Genug von Sand zwischen den Zehen und Zähnen fuhren wir nach Hogsback einem Städtchen in den Amatola Mountains, nur gerade 145 km von East London entfernt. Der Name leitet sich von dem hohen felsigen Gebirgskamm dreier Berge ab, der dem Rücken eines Buschschweins gleicht. Der Ort selber liegt an einer 3 km langen Schotterstrasse, von der auf beiden Seiten Wege zu den Hotels und Cottages abgehen. Wir hatten bereits im Vorfeld gelesen, dass es hier oft nass und kalt sein kann. Kaum angekommen zogen wir dann auch rasch wärmere Kleidung an und von der eigentlichen Attraktion - dem afrikanischen Bergnebelwald-  war aufgrund dichten Nebels nicht viel zu erkennen. Am nächsten Morgen wurden wir früh durch lautes Vogelgezwitscher geweckt und konnten bei strahlendem Sonnenschein im Garten unseres Selbstversorger-Cottages frühstücken. Wir nutzten das wunderbare Wetter für verschiedene kürzere Wanderungen, welche alle durch Schweinchen-Symbole gekennzeichnet sind.

Braai (Afrikaan für Fleisch vom Grill) ist in Südafrika weit verbreitet und es gibt keine Selbstversorger-Unterkunft ohne top eingerichtete Grillstelle. Dies ist zudem oft die einzige Möglichkeit bei den häufig auftretenden "Load Sheddings" zu einem warmen Essen zu kommen. Nett formulierte Erklärung für die oft stundenlang andauernden Stromunterbrüche, gefunden auf der Homepage des einzigen Stromanbieters: Kontrollierte Art, den verfügbaren Strom zwischen allen Eskom-Kunden zu verteilen.

Und noch eine kurze Geschichte am Rande: Wir hatten unsere erste Begegnung mit der südafrikanischen Polizei. Rolf hat auf einer langen Geraden soeben einen Lastwagen überholt als kurz später ein Polizeiauto mit Blaulicht hinter uns auftauchte. Nach Überprüfung der Papiere wollte der Polizist ZAR 500.- (zirka CHF 30.-) für das nicht vorschriftsgemässe Überholen eines LKWs. Auf Rückfrage, was wir den falsch gemacht hätten, kamen einige fadenscheinige Erklärungen und die Aufforderung ihn auf den Polizeiposten zu folgen. Ich habe daraufhin mein Handy gezückt, den Polizisten um Angabe seines Namens und um ein Foto gebeten. Und siehe da, die Busse war auf einmal nur noch ein Vorsichtshinweis und uns wurde nett eine gute Weiterfahrt gewünscht.

Link zu den neusten Bilder.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen